Physikalische Therapie

Fango

Naturmoorpackung / Fango

Was ist Fango? Was ist Naturmoor?

Fango und Naturmoor sind reine Naturprodukte, die seit langem als Wärme- (manchmal auch als Kälte-) anwendungen verabreicht werden.

Naturmoor wird in Moorgebieten beispielsweise im Allgäu gestochen. Es kann nun ebenfalls in Schlammform oder als Moorbad angewandt werden. Eine häufige Anwendungsform sind aber auch einmal verwendbare Naturmoorkompressen. Hierbei handelt es sich um fest gepresstes Naturmoor, welches mit einer durchlässigen Vliesschicht überzogen ist und ebenfalls direkt auf den Körper aufgetragen wird.

Naturmoor kann über die rein thermische Wirkung auch eine Wirkung aus den restlichen Pflanzenbestandteilen erzielen, die darin enthalten sind. Es wird daher beispielsweise auch bei “rheumatischen Erkrankungen” eingesetzt.

Fango ist vulkanisches Gestein, welches beispielsweise in der Eifel oder aber auch auf der sizilianischen Halbinsel gefunden und abgebaut wird. Es wird dann fein gemahlen und als Naturfango gereinigt und mit Feuchtigkeit versetzt als Schlamm angewandt.

Eine andere Form stellt das Fangoparaffin dar. Dabei wird das Gesteinsmehl mit Paraffin versetzt und erhält damit eine wachsähnliche Konsistenz. Es kann nun erhitzt und verflüssigt werden. Es wird dann nach einer Abkühlungsphase als noch weich-modellierbare Masse in Plattenform angewandt. Das Fangoparaffin wird im Gegensatz zum Naturfango nach einer Anwendung sterilisiert und mehrfach verwendet.

Wir arbeiten in unserer Praxis ausschließlich mit Naturmoorkompressen die mittels Wärmeträger erwärmt werden.

Heißluft

Unter Heißluft-Anwendung versteht man die Bestrahlung mit Infrarotlicht.

Lokale Erwärmung von Körperregionen z.B. bei Muskelverspannung.

Lokale Erwärmung:

  • wenn Naturmoor/ Fango nicht vertragen wird
  • wenn man die direkte Wärme auf der Haut nicht vertragen kann

Heiße Rolle

Manche mögen’s heiß…

Eine heiße Rolle sind mehrere eng zusammengerollte Handtücher, in welche kochendes Wasser geschüttet wird. Durch das Betupfen entsprechender Körperpartien wirkt die Hitze direkt dort, wo die Ursache Ihrer Schmerzen ist. Durch die gut wählbare Intensität der Anwendung wird eine sehr geringe Kreislaufbelastung und dennoch ein hohe Wirksamkeit erreicht.

Wir behandeln auf diese Art vor allem Ansatzreize. Das sind mechanische Entzündungen im Übergangsbereich von Muskel, Sehne und Knochen.

Weitere Anwendung findet die heiße Rolle bei lokalen Ödemen, die durch eine Überlastung ausgelöst werden können. Die Hitze regt den Lymphabfluss an, so dass das Ödem und die Entzündungsstoffe besser abtransportiert werden können. Das verhilft Ihnen zu Schmerzfreiheit und besserer Beweglichkeit.

Die heiße Rolle ist ein oft eingesetztes Therapiemittel, unter anderem bei

  • Atemwegserkrankungen
  • Ansatzreizen
  • Lokalen Ödemen

Kältetherapie

Ultraschall-Wärme-Therapie (UWT)

Ultraschall wird zur Diagnose sowie Therapie eingesetzt. Bei der Ultraschalltherapie werden vorwiegend Frequenzen von 1 MHz und 3 MHz angewendet.

Die physikalische Wirkebene sind thermische und mechanische Effekte.

Thermische Wirkung:

Unter Ultraschall kommt es zur Resorption bzw. Reflexion im Körper und einer Wärmeentwicklung in der Tiefe des Gewebes. Dabei erwärmt sich Muskelgewebe aufgrund des höheren Proteingehaltes schneller als Fettgewebe. In Grenzschichten wie Sehnen und Knochenübergängen, Gelenken und Knorpeln entwickelt sich die höchste thermische Wirkung.

Mechanische Wirkung:

Ultraschallschwingungen wirken durch permanent wechselnde Druck- und Zugwirkung auf das zu behandelnde Gewebe. Es kommt zu Kompression und Expansion der Zellen und damit einer minimalen Formveränderung von Körperzellen also einer Mikromassage.

Unter der physiologischen Wirkebene werden komplexe Reaktionsprozesse im Gewebe verstanden.

Durch die Wahl der Schallart, Behandlungsfrequenz, Behandlungsdosis, und Behandlungsdauer, können verschiedene Krankheitsbilder therapiert werden, wie z.B.

  • Arthrosen
  • Distorsionen
  • Epikondylitis, Schulterentzündungen
  • Ischialgien
  • Kontrakturen (Muskelverkürzungen, -verhärtungen)
  • Stauchungen
  • Neuralgien
  • Sehnenverletzungen
  • Narben

Elektrotherapie (ET)

Schon seit dem 19. Jahrhundert weiß man, dass der elektrische Strom zu Heilzwecken verwendet werden kann. Im 20. Jahrhundert wurde eine Reihe von Verfahren der Elektrotherapie entwickelt. Anwendung findet die Elektrotherapie heute unter anderem zur Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwäche.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Meist werden bei der Behandlung Elektroden direkt auf der Haut angebracht; seltener wird der elektrische Strom durch Wasser oder Öl geleitet. Eingesetzt werden elektrische Ströme mit verschieden hoher Schwingungszahl pro Sekunde (diese sogenannte Frequenz wird in der Einheit Hertz gemessen):

Elektrotherapie wird eingesetzt als:

  • Reizstromtherapie
  • Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
  • Interferenzstromverfahren
  • Iontophorese

Reizstromtherapie

Reizstromtherapie dient in der Regel der Schmerzbehandlung, der Durchblutungsförderung und der Kräftigung der Muskulatur. Zu unterscheiden sind unter anderem die Ultrareizstrom-Therapie nach Träbert, die auch als Reizstrommassage bekannt ist, und der Einsatz von Reizstrom zur Behandlung geschwächter Muskulatur.

Die Ultrareizstrom-Behandlung wird jeweils 15-20 Minuten lang durchgeführt. Unter den Elektroden sollte ein leichtes, vibrierendes Stromgefühl spürbar sein, jedoch ohne deutliches Zusammenziehen der Muskulatur. Anwendungsgebiete sind unter anderem akute oder chronische Schmerzzustände, Durchblutungsstörungen, Arthrosen, Prellungen, Zerrungen und Gelenkversteifungen.

Transcutane elektrische Nervenstimulation (TENS)

Dieses Verfahren wird angewandt zur Behandlung von Schmerzen, insbesondere bei chronischen Schmerzzuständen. Es wird über zwei Elektroden mit einer Frequenz von 50-100 Hz appliziert. Ziel ist es dabei, durch die Beeinflussung von Nervenzellen im Rückenmark , dem s.g. “Schmerztor” nach den Autoren “Melzack und Wall” die Fortleitung des Schmerzes zu verhindern. Es kommt dabei durch die Anwendung der TENS zum Schließen dieses Schmerztores. Der Schmerz wird auch Stunden über die Anwendung hinaus nicht mehr über das Rückenmark nach oben geleitet.

Iontophorese

Die Iontophorese ist eine Möglichkeit, Medikamente einzuschleusen. Bei ihr wird unter eine Elektrode eine Salbe/Gel aufgetragen, wodurch die jeweils gleich gepolten Ionen in Richtung der Gegenelektrode fließen. Hierbei wird ausschließlich Gleichstrom verwendet. Die Polung ist abhängig von dem verwendeten Medikament.

Elektrostimulation (EST)